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Das „Demokratiela(a)ger” entsteht

Am 7.4.24 haben in Laage Toleranz, Offenheit, Respekt vor Individualität und die Demokratie gewonnen. Die Kandidatin der FDP konnte gegen ihren Herausforderer von der AfD die Stichwahl um das Bürgermeister*in-Amt für die nächsten acht Jahre für sich gewinnen.

Die Zeit vor dieser Wahl spaltete sicherlich Teile der Wählerschaft, aber vor allem vereinte sie die demokratischen Kräfte mit einer in Laage bis dahin nicht gesehenen Dynamik. Das Bündnis „Demokratiela[a]ger“ setzte Impulse und viele Laager machten mit. Ein Bündnis, das es auch erst seit einigen Wochen gibt. Wie kam es dazu?

Schnell nach Bekanntgabe der Ergebnisse des ersten Wahlgangs und der Notwendigkeit einer Stichwahl fanden sich Menschen aus einem breiten Spektrum der Gesellschaft zusammen, die ein Gedanke einte: Stillhalten, Abwarten und nur Hoffen sind keine Option. In einer ersten Videokonferenz loteten wir aus, welche Ziele und Ideen jeder Einzelne hatte. Schnell stand fest: Unser kleinster gemeinsamer Nenner ist ein Weltbild, das sich an demokratischen Werten, an Toleranz und Offenheit sowie an Solidarität orientiert. Über Parteiengrenzen hinweg wollen wir die Menschen in Laage und Umgebung inspirieren, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen. Dies zeigt auch der neu gefundene Name für unser Bündnis: Demokratiela(a)ger. Ziel der ersten Runde unserer Arbeit vor der Stichwahl war die Mobilisierung der Wähler*innen auch für den zweiten Wahlgang und ein deutliches Bekenntnis zu den beschriebenen Grundwerten. Schnell war uns klar, dass wir das durch eine Kundgebung und durch das Ansprechen möglichst breiter Gruppen durch soziale Medien und Flyer erreichen können. Unser Grundsatz bei allen Überlegungen war: Nicht das Herausstreichen der Demokratiefeindlichkeit des Gegenkandidaten sollte im Fokus stehen, sondern ein positives Gemeinschaftsgefühl und das solidarische Miteinander, das nur in einer pluralistischen Gesellschaftsform so möglich ist.

Innerhalb kürzester Zeit gab es Vorschläge für Plakate und Flyer, erstellte die Mediengruppe einen Instagram-Account, berieten wir gemeinsam über mögliche Redner*innen für die Kundgebung, der ein fröhliches Kuchenessen auf dem Marktplatz vorausgehen sollte. Immer mehr kristallisierte sich heraus, dass unsere Kundgebung ein Demokratiefest werden würde, zu dem Groß und Klein, Alt und Jung kommen und Spaß haben könnten, verbunden mit dem Bekenntnis zur Demokratie. Die möglichen Redner*innen wurden angefragt, Musik-Bands organisiert, die Veranstaltung angemeldet….

Die Idee der Mediengruppe, Menschen aus Laage und Umgebung zu fotografieren mit dem Appell, wählen zu gehen, zündete sofort. Es war wie eine Welle, die Laage und die Ortsteile erfasste. Unglaublich viele Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft fühlten sich davon inspiriert, die Fotos wurden rasend schnell über WhatsApp, Instagram und Co verteilt und jeden Abend auf einem Gesamtbild zusammengefasst. Jeden Tag wurden die Einzelfotos kleiner, weil die Anzahl der Fotos stieg und stieg. Am Tag der Kundgebung war dieses Bild mit den vielen Einzelbildern ein sehr überzeugender Beleg, wie viele Menschen mitgemacht hatten. 5000 Flyer und Plakate mit dem Aufruf, zur Kundgebung zu kommen, wurden in Laage und Umgebung von den Demokratiela(a)ger*innen verteilt. Unendlich viele Absprachen erfolgten. Zum Glück konnten wir auf bereits bestehende Strukturen innerhalb der Kirchgemeinde und verschiedenste Netzwerke aus der Region zurückgreifen, ansonsten wäre es sicherlich in der kurzen Zeit von 3 Wochen äußerst schwierig gewesen, all dies zu organisieren.

Als sich dann am 5.4. der Laager Marktplatz mit ganz vielen Helfenden füllte und der angekündigte Regen zunächst glücklicherweise auf sich warten ließ, konnten wir mit einem Fest beginnen, wie es schon lange nicht mehr in Laage gesehen wurde. Die von uns im besten Fall erwartete Teilnehmer*innenzahl von 200 Teilnehmenden wurde übertroffen. Die Bands konnten begeistern, Kuchen, der durch Sponsoring von Privatpersonen im Übermaß vorhanden war, konnte geschlemmt werden. Kinder wurden geschminkt, am Stand eines Laager Handwerkbetriebs konnte man „Demokratieherzen“ aus Schiefer anfertigen, der Jugendtreff bot Stifte und Materialien zum Malen an. Ein Videograph filmte, eine Fotografin fing schöne Momente der Veranstaltung ein. Vertreter aus der Laager Unternehmerschaft, die Schulleitung des RecknitzCampus Laage, ein Landwirt und eine alteingesessene Laager Bürgerin beschrieben, warum sie gerne in Laage wohnen bzw. arbeiten, was Wert-Erziehung bedeutet und verwiesen auf Gründe, wählen zu gehen. Oftmals fiel der Gedanke, dass Teilhabe auch Arbeit bedeutet und wir uns mit vielen Sachen beschäftigen, aber doch oft zu wenig mit den gesellschaftlichen Strukturen um uns herum. Pastor Thomas Kretschmann zeigte eindrücklich und wortwörtlich durch seine Kleidung, wie wichtig ihm bunte Vielfalt ist. Zwei Jugendliche bildeten den Abschluss mit einer Rede und einem Poetry Slam, in denen es jeweils um das hohe Gut der Demokratie ging. Auch der einsetzende Regen konnte die gute Stimmung auf dem Laager Marktplatz nicht dämpfen.

Viele helfende Hände fanden sich, um alles abzubauen. Zufrieden, endlos glücklich saßen die Demokratiela(a)ger*innen am Abend zusammen und waren sich einig: Dies war ein gelungener Auftakt für weitere Aktionen im Vorfeld der Kommunalwahlen. Und wir können sicher sein, dass dies im Sinne des Großteils der Laager Einwohner*innen ist. Der Wahlerfolg der demokratischen Kandidatin am Sonntag der Stichwahl bestätigt dies.

Dies soll es aber nicht gewesen sein, denn Demokratie ist nichts Gesetztes, nichts, worauf man sich ausruhen kann, sondern lebt davon, dass alle stetig einen Teil dazu beitragen. Die nächsten Wahlen kommen, gesellschaftliche Herausforderungen gibt es immer, so lasst uns gemeinsam für demokratische Werte stark machen!

Unser Bündnis Demokratiela(a)ger freut sich auch über weitere Menschen, die Lust haben, direkt mitzumachen. Ihr erreicht uns über demokratielaager@gmail.com oder über Instagram.

 

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Förderung

Diese Website wurde zu 80% gefördert durch das GAK-Regionalbudget, einem Förderprogramm des Bundes zur Stärkung des ländlichen Raums, welches über den Landkreis Rostock kofinanziert wird. 20% stammen aus dem Haushalt der Gemeinden Dolgen am See, Hohen Sprenz, Wardow und Laage.

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